Bei Einbruch der Nacht

imagesD0O4FUZ0Längst sind die Lichter angegangen,
bestirnen diese kleine Stadt.
Der Tag, grad noch mit Rosenwangen,
hat schon sein Dasein satt.

Die Wellen, die so viele Stunden
im Kuss der Sonne sich gewiegt,
sind alle unbemerkt verschwunden,
versunken und versiegt.

Wo hat die Amsel hingetragen
der Syrinx süße Litanei,
und die wir kreisen sahn und jagen,
die Möwe, ihren Schrei?

Ein bleicher Mond hat sich erhoben,
dem schon ein Teil des Schädels fehlt,
in leichten Dunst wie Mull verwoben,
der kaum die Wunde hehlt.

Kein Lüftchen regt sich in der Runde,
des Äthers Atem stockt und steht.
Der Wind, der tags in aller Munde,
hat endlich ausgeweht.

Vom Leuchtturm ab und zu ein Zeichen –
Signale an die Meeresnacht.
Geb Gott, dass sie Jan Maat erreichen,
da einsam auf der Wacht!

Und ich, der ich grad aufgestanden
und just begrüßt den jungen Tag –
wo werd ich gleich schon wieder landen?
Im Daunensarkophag!

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