Bei Licht besehen

Bei Licht besehenHeut führte uns die Fahrt nach Osten
schön auf der Küstenautobahn,
die überragt von manchem Posten,
der einst als Wachtturm Dienst getan.

Und so wie dieser überschaute
das Meer, um Feinde zu erspähn,
so stießen Überraschungslaute
wir aus vor diesem Phänomen.

Nicht dass sich näherten Piraten,
nicht dass ‘ne Flotte uns bedroht,
nein, weil so herrlich wohlgeraten
die Landschaft sich den Blicken bot.

‘ne Wasserfläche ohne Ende
da schimmernd uns zu Füßen lag,
die unaufhörlich und behände
sich tummelte im Wellenschlag.

Und wo die Ufer sie berührte,
zu weiten Buchten sich gebaucht,
und was an Sand sie mit sich führte
für deren Strände aufgebraucht.

Darüber sich die Berge türmten
vom Hügel rauf bis zum Massiv,
das Wolken schwarz und schwer umstürmten,
als ob ein Gott sie zu sich rief.

Lang haben wir die Sicht genossen
vom Ausguck ‘ner Taverne her.
Dann kam die Nacht auf leisen Flossen,
verschluckte uns samt Fels und Meer.

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