Beinahe paradiesisch

Beinahe paradiesischEs hat mir immer schon gefallen,
wenn alles in den Federn liegt,
den Musen noch herauszulallen
ein Lied, das sie in Schlummer wiegt.

Doch fühl ich diesen Drang noch stärker,
seitdem ich von zu Hause fort,
entflohn dem nordisch kühlen Kerker
an diesen winterwarmen Ort.

Wir schreiben jetzt Novemberende,
für Nass und Nebel ja bekannt;
‘nen Regenschirm ich drauf verpfände:
Auch morgen sonnt man sich am Strand.

Statt dass Gewölk am Himmel wallte,
betupfen Schäfchen den Azur;
hoch in den Bergen der geballte
gewitterschwarze Nebel nur.

Von Kribbeln lediglich durchzogen
des Meers gewohnte Gänsehaut,
die statt bewegt in mächt’gen Wogen
von kurzen Wellen aufgeraut.

Seit Tagen keine starken Winde.
Die Palmen: Ohren angelegt.
Ein Lüftchen, friedlich und gelinde,
dass es noch Rosendüfte trägt.

So gleicht der Fleck dem Paradiese
in unsern Träumen wunderbar.
Indes nicht völlig ohne Krise –
‘nem Windstoß oder Schauer gar!

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