Gleiche Wellenlänge

Gleiche WellenlängeNun kann ich mich an Wellen weiden,
umsonst und ohne Strandgebühr,
muss niemals Mangel daran leiden,
sie liegen mir ja vor der Tür.

Wenn hinten ich das Haus verlasse,
mein erster Blick nur ihnen gilt
und dieser wüsten Wassermasse,
die bis zur Kimm da oben quillt.

Darüber Wolken aller Arten –
in Streifen und als Berg, der ragt,
als Schäfchen im azurnen Garten
und regenschwer vom Sturm gejagt.

Und manchmal tief auch überm Rande
als dünner Ring am Horizont,
da wo vielleicht schon ferne Lande
ganz anders wolkig und besonnt.

Und dass man in der Mordskulisse,
wie die Natur sie aufgebaut,
Lebendiges auch nicht vermisse,
man hin und wieder Schiffe schaut.

Die kläglich allerdings wie Fliegen,
die in den süßen Rahm gefalln,
in dieser salz’gen Suppe liegen
und haben nichts, sich festzukralln.

An dieser grenzenlosen Weite,
die nichts dem Auge offenbart,
ich täglich meine Runden schreite,
beglückt durch ihre Gegenwart.

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