Das Montagsgefühl

Das Montagsgefühl, Gustave CaillebotteDass Montag ist, das müsste reichen.
Doch wenn es kommt, dann kommt es dick.
Es regnet schier zum Steinerweichen
den Häusern grade ins Genick.

Der Mond, der sich mit feisten Backen
noch gestern durch die Lüfte blies:
verhängt von schwammigen Schabracken,
die man am Tage Wolken hieß.

Die unwägbaren Wassermassen
versickern in der Erde Bauch.
Ich kann vor Trübsal mich nicht lassen.
Und Zahnweh hab ich schließlich auch.

Kein Stern, der freundlich lächelnd leuchtet.
Den Kosmos lässt der Globus kalt.
Die Hand, die blau dies Blatt befeuchtet,
sucht krampfhaft sich am Kuli Halt.

Da raunt der Himmel sein Orakel
der Wolke über mir direkt:
Ich schschicke ttropfige Ttentakel,
ich bbleibe bbleiern ggrau bbedeckt.

Ja, leer nur weiter wie aus Kübeln
mir aufs Gemüt dein trübes Nass:
Da hab ich Zeit, um nachzugrübeln,
warum ich grad den Montag hass.