Nun, als Geschlecht von Karnivoren
sollte uns das geläufig sein:
Man ist zum Frieden nicht geboren
und eher Wild- als Kobenschwein.
Seh ich die Menge der Verbrechen,
die selbst in Staaten schon passiern,
wo Richter meistenteils sie rächen
und sie durch Gitter minimiern –
Was soll ich von den Gräueln halten,
die ‘ne brutale Mörderbrut
im Rücken schwacher Herrschgewalten
an ungeschützten Völkern tut?
Und die von Ehrgeiz angetrieben
nach Macht und Münze unentwegt,
die alten Wölfe doch geblieben,
in denen sich kein Mitleid regt?
Und was von dieser Menschenmasse,
die sich ‘nes guten Rufs erfreut
und doch im Winkel ihrer Gasse
dem Nachbarn tausend Gifte streut?
Bilanz: Was alle sie vereinigt,
ist Selbstsucht als ihr Leitmotiv,
um ein paar Weicheier bereinigt,
die machen sie nicht weiter schief.
So ist auf jeweils eigne Weise,
über das Trennende hinweg,
der Mensch stets auf Erob‘rungsreise,
den Geist der Hölle im Gepäck.
Kann er ein Schnäppchen wo erhaschen,
mit welchen Mitteln immer auch,
wird er vom Baum des Frevels naschen
für seinen nimmersatten Bauch.
Wie soll da einer ruhig schlafen
mit den Gedanken unterm Dach?
Ich pfeife auf das Zähln von Schafen
und bleibe lieber weiter wach.