Allein in meiner Küchenklause,
allein mit Tinte und Papier,
dem Bruder gleich in der Kartause,
der einsam blättert im Brevier.
Noch streift mit seinen bleichen Wangen
der Dämmer kränkelnd durch die Stadt.
Der Abend hat schon angefangen,
erzählt indes mein Zifferblatt.
Im Dunkel liegen alle Zimmer,
im Dunkeln liegt der lange Flur.
Aus diesem Dunkel äugt der Schimmer
des Lichts in meiner Kammer nur.
Ich will ins Treppenhaus mal lauschen:
Kein Laut verrät des Nachbarn Näh.
Nicht mal ‘ne Spülung hört man rauschen
als Lebenszeichen vom WC.
Vom Pflaster hallen keine Schritte,
kein Auto folgt der Straße Lauf.
Die Linie in der Fahrbahnmitte
löst langsam im Asphalt sich auf.
Der Himmel selbst, der doch so gerne
in Glanz und Flitter sich gefällt,
zeigt heute statt der Ordenssterne
die kalte Schulter nur der Welt.
Wie ausgestorben liegt die Stätte,
kein Lüftchen haucht ihr Leben ein,
als ob die Stadt in ihrem Bette
schon träumte ihren Traum vom Stein.
Und ich? In diesen Traum gesponnen
als wesenloser Bilder Teil?
Oder hab selber ich begonnen
zu träumen, da ich Verse feil?
Mag auch die Wirklichkeit entgleiten
dem schwindenden, geschwächten Sinn –
auf festem Boden werd ich schreiten,
denn seht: „Ich schreibe, also bin.“