Falsche Freunde

Falsche FreundeLasst mich nur kurz mich mal besinnen:
Das war…das war…ich komm gleich drauf…
vor zwanzig Jahrn, als tief da drinnen
sie losgelegt mit ihrem Lauf.

Ich ahnte nichts von seiner Dauer,
sie riss mich mit, die Poesie,
erfüllte mich mit heil’gem Schauer
beim Marathon der Fantasie.

Dabei hab ich mich hochgesungen
bisweiln bis zu den Musen vor,
doch Münze hat mir nie geklungen,
sie liehn mir gnädig nur ihr Ohr.

Auf andre Gönner galt’s zu hoffen,
die nie indes sich eingestellt:
den Musen gleich für Künste offen,
doch zugeknöpft in puncto Geld.

Geschrieben hab ich und geschrieben,
ich weiß nicht wie viel Bogen voll –
der Lorbeer ist zwar ausgeblieben,
die Flut der Blätter aber schwoll.

Mäzene will ich nicht mehr suchen,
wo kleinlich man und geizig ist,
nur unter Birken noch und Buchen,
wo sich Erfolg in Klaftern misst.

Werft euch statt jener in die Schanze,
ihr Produzenten von Papier;
brecht für den Dichter eine Lanze –
ihr Holz verheiz ich auch gleich hier!

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