Die Augen heute aufzuschlagen
heißt freudig blicken in den Tag,
womöglich dass man mit Behagen
ein Stündchen gar noch dösen mag.
Man muss nicht ruck, zuck in die Puschen,
nicht kleinlich die Minuten zähln,
um irgendwo vorm Chef zu kuschen
und sich im Joch des Jobs zu quäln.
Den Frühstückskaffee und die Eier
wirft man nicht hastig in sich ein –
wie bei des Abendmahles Feier
empfängt man sie wie Brot und Wein.
Entspannt lässt so sich dann verplaudern
die Zeit, bis dir die Glocke schlägt
oder, sollt`s dich vor Kirchen schaudern,
die Gaumenlust sich wieder regt.
Das tut sie pünktlich hierzulande,
dem Rhythmus folgend der Natur
wie`n Geysir an Europas Rande
mit einem Schlag um vierzehn Uhr.
Dann wälzt sich eine Riesenmenge
schön grüppchen- und familienweis
in einer Futterstelle Enge,
dass sie ins Gras der Teller beiß.
Und wenn sie schließlich satt geworden
(es lichten sich um fünf die Reihn),
verdrücken sich die Hungerhorden,
der Völle ihren Herd zu leihn.
Am Abend dann: Verdaut die Stunden,
die unbeschwert man wo verbracht,
und aus dem Herzen brechen Wunden,
die schwellen noch im Schutz der Nacht.
Dann brausen aus des Hauses Dunkel
auf einmal Stimmen mir ans Ohr,
die aus dem üblichen Gemunkel
sich schaukeln bis zum Schrei empor.
Und irgendwo im Hintergrunde,
der meinen Blicken sich entzieht,
bekämpft sich bis zur letzten Runde
ein Paar, das noch kein Pfaffe schied.
Wie gerne brächte ich die Liebe
ein wenig wieder dann auf Trab,
weil schade so ein Zwist der Triebe –
und lenkt auch sehr vom Dichten ab.