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ImagepflegeWer hat dir diesen Namen, der so dröhnt, verliehen,
wer weihte dich dem Wütrich mit dem Hammerschlag?
Ich seh dich sang- und klanglos ja vorüberziehen,
in Windeseile wie gewöhnlich, Donnerstag.

Kaum würd ich deines Auftritts heut mich noch entsinnen,
wär’s beim Lever nicht stets das gleiche Ritual –
mit Katzenwäsche einen neuen Tag beginnen,
dann Frühstück fassen: Brötchen oder Toast nach Wahl.

Und auch danach kann deine Fährte ich nur finden,
weil ich wie stets die Zeit mir im Büro vertreib,
um größtenteils in klugen Worten mich zu winden,
die aus dem Hals ich hauche oder niederschreib.

Du lebst ja nicht im Striche kräftiger Konturen –
als vager Abglanz nur der Dinge, die geschehn.
Auch heute hab ich auf des Klappkalenders Spuren
nur flüchtig dich mit deinem Kürzel „Do“ gesehn.

Kannst, graue Maus, du dich nicht endlich mal ermannen?
Renn doch nicht immer fix und feige aus dem Blick!
Die Götterkeile, lass mit Stürmen sie bespannen
und stolz als deine Boten auf die Erde schick!

Wo nicht, dann lass dich doch auf andre Weise spüren:
Die Mittagssonne färbe grün am Firmament,
zeig blond und busig uns die wackeren Walküren,
`nen armen Sünder, der im Fegefeuer brennt!

Bestirn die Nacht mit Diamanten, Amethysten,
dem vollen Mond gib – Punkt, Punkt, Bogen – ein Gesicht,
lass Rosen blühen an den sand`gen Meeresküsten,
die man für Nixen, zum Verlieben schön, nur bricht!

Hör auf, so blutlos schemenhaft davonzuhuschen,
und würdig deinen mächt`gen Namen wieder trag.
Lass dir nicht mehr ins altverbriefte Handwerk pfuschen:
Sei wieder Donnerstag, der mit dem Paukenschlag!