Ihr kennt es ja: Indes ich schreibe,
steigt unversehns die Flut der Nacht.
‘s wird zehn, elf, zwölf – ich aber bleibe,
bis ich mein Musenstück vollbracht.
Inzwischen ist es still geworden.
Kaum Autos noch in leichtem Trott.
Der Bürger sitzt, genährt mit Morden,
entspannt vor seinem Bildschirmgott.
Der Himmel zeigt mir tausend Sterne,
die zwinkern mir vertraulich zu.
Ach, ich besuchte sie so gerne,
hielt nur so lange auch mein Schuh!
Es muss mir reichen, hinzufliegen
alleine mit Gedankenkraft –
doch viel ist da nicht rauszukriegen
so ohne Tricks der Wissenschaft.
Ich schau, um’s ehrlich zu bekennen,
vorm geist’gen Aug kein Paradies,
nur Flurn, die brodeln oder brennen,
dass sich’s da höchstens sterben ließ.
Und falls um diese Feuerbälle
Planeten zögen ihren Kreis,
dann wären sie auf alle Fälle
für uns zu eisig oder heiß.
Schon gut, dass in den ew’gen Räumen
kein Meilenstein wohin uns führt;
so können wir denn weiterträumen,
von Tränen goldnen Lichts gerührt.
Doch dort auf einer von Millionen
mal Millionen Galaxien
wird sicher auch ein Dichter wohnen,
der an mich denkt wie ich an ihn.
Ich sehe ihn zur Feder greifen,
sein Blatt beschreiben wie ich jetzt.
Und sein Gedanke würd mich streifen –
hätt Einstein nicht die Zeit versetzt!