Kontraste

KontrasteJa, wenn ihm so die Backen schwellen,
von Licht gefüllt bis an den Rand,
dann heißt es, dass die Hunde bellen –
aus Gründen, die noch unbekannt.

Und dass sensiblere Naturen,
so habe selber ich’s gehört,
schon öfter aus den Träumen fuhren,
weil dieser Schimmer sie gestört.

Dann soll es sogar Fälle geben,
auch dies ist kein Geheimnis mehr,
die aus den Federn sich erheben
und gehn dem Leuchten hinterher.

So wird noch dies und das gemunkelt,
was abergläub’sche Furcht verrät
und seinen guten Ruf verdunkelt,
grad wenn er sich am schönsten bläht.

Doch weckt er uns nicht auch Gefühle
von wunderbarer Seligkeit?
Da unten bei der Wassermühle,
da oben, wo der Adler schreit…

Und hier, wo ich ein Wesen halte
umschlungen mit der Liebe Arm –
o dass er nimmermehr erkalte,
des Silberlichts betör’nder Charme!

Romantik – doch für Wald und Heide!
Hier in der Stadt ist das nicht drin:
Der Vollmond, sonst ‘ne Augenweide,
tappt trostlos über Dächer hin.

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