Letzte Instanz

Letzte InstanzWenn mit dem Pfeifchen er al dente
geschäftig übern Rasen rennt,
dann seht in seinem Elemente,
den Schwarzen, den man Schiri nennt!

Er muss die Lage überblicken,
dies rasche Hin- und Hergeschieß,
um jedem was am Zeug zu flicken,
der gegen ‘s Reglement verstieß.

Ein Pfiff, und wie sie Männchen machen,
die grade höllisch noch gekeilt!
Am wenigsten ha’m die zu lachen,
an die er Gelb und Rot verteilt.

Ein Richter ist er, unbestechlich,
der gnadenlos sein Urteil fällt,
wenn überzeugt er, dass tatsächlich
der X dem O ein Bein gestellt.

Auch will es seine Schiri-Ehre,
dass nie er kompromissbereit,
genießt in Fragen er der Lehre
doch päpstliche Unfehlbarkeit.

Das Spiel ist ihm ‘ne heil’ge Sache,
er zelebriert’s gebärdenreich,
und wie ein Gottesmann vom Fache
fühlt er sich fast dem Höchsten gleich.

Der aber auf erhabner Warte
noch strenger pfeift als unser Held –
und bald ihm zeigt die schwarze Karte,
die letzte, die heißt unters Feld.

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