Nase verstopft

nase verstopftWie lästig so’n vermaledeiter Schnopfen,
der im Gesicht sich grade offenbart.
Wisch von der Nase dir den ew’gen Tropfen,
und schnäuz dich, dass die Röte sie bewahrt!

Kannst du noch für ’nen ganzen Menschen gelten,
wenn aus den Nüstern dir die Bilge leckt?
Nein, vom Gesunden trennen, ach, dich Welten,
der’n Riecher kühn in alle Winde reckt.

Wie lästig so’n vermaledeiter Schnopfen,
wenn dir die Birne dröhnt wie’n Glockenstuhl,
in dem frenetisch alle Klöppel klopfen,
als käm mit Heeresmacht der Großmogul.

Man traut sich ja nicht mal mehr unter Leute!
Du denkst: Pack die Gelegenheit beim Schopf –
ein kleines Schwätzchen; „Schönes Wetter heute.“
Da fegt ’ne Hustenbö dir aus dem Kropf!

Wie lästig so’n vermaledeiter Schnopfen:
Die Klüsen rot wie nach durchzechter Nacht.
Dann lieber doch mit Reben oder Hopfen
dem Bacchus dieses Opfer dargebracht!

Man möchte sich wer weiß wohin verkriechen.
Man fühlt sich wie’n Rosinenbrötchen schlapp.
Man kann nichts mehr vernünftig schmecken, riechen.
Man ist so grade noch am Leben, knapp.

Wie lästig so’n vermaledeiter Schnopfen.
Die Nase läuft, als flöss das Hirn dir aus.
Hast du mit wem ein Höhnchen noch zu ropfen?
Verschieb’s – er macht dich Mickrigen zur Maus!

In allen Ecken Taschentücher lungern,
dass sie zum Niesbrauch unverweilt zur Hand.
Der Zinken soll nach Windeln ja nicht hungern,
wenn ihm der Rotz mal wieder durchgebrannt.

Ach, Schluss! Ich werd die Ohren mir verstopfen.
Will nichts mehr hörn von diesem kranken Kram.
Wie lästig so’n vermaledeiter Schnopfen –
jetzt legt er mir sogar die Hand noch lahm!