Neujahrsgedanken

NeujahrsgedankenHat er verheißungsvoll begonnen,
der erste Tag im neuen Jahr?
Als Herold ungezählter Wonnen,
die jede einzeln wunderbar?

Nun, ruhig ist er schon gewesen,
denn schließlich war er arbeitsfrei.
Und mancher schwang wohl seinen Besen
zum Kehraus nach der Feierei.

Das Wetter fand ich ganz passabel.
Zwar lachte heut die Sonne nicht,
doch auch der Regen hielt den Schnabel
und fiel nicht aus der Wolkenschicht.

Ein wenig kühler, will mir scheinen,
war’s doch als gestern noch bei Tag –
es fröstelte mich an den Beinen,
wenn ich so auf dem Sofa lag.

Von bösen Omen nicht die Bohne.
Kein schwarzer Kater ließ sich sehn.
Kein Käuzchen, das mit hohlem Tone
die Jahre zählt, die noch vergehn.

So kann man keine Schlüsse ziehen,
so bleibt die Zukunft rätselhaft.
Werd summend ich in Blumen knien?
Schmeck ich sokratisch Bilsensaft?

Wozu indes soll ich mich sorgen?
Es bleibt doch alles wie bisher.
Ist nicht der Schnee, der Schnee von morgen,
der gleiche wie von gestern der?

 

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