Feste Obergrenze

Feste ObergrenzeDass mir auch auf die Zunge rutschen
die frommen Sprüche, höchst profan,
hab ich ein Mittel, leicht zu lutschen
und wirksam wie ein Talisman.

Die zwei, drei Leser, die mich kennen,
verstehen diesen Wink sofort:
Ein Gläschen nur, und munter rennen,
Gedanken meinem Dööts an Bord.

Nicht immer glücklich (siehe oben),
dafür jedoch in großer Zahl,
dass für die Schweine ich im Koben
noch Reste habe jedes Mal.

Beim zweiten Gläschen sie schon purzeln
wie Eicheln herbstlich mir ins Hirn,
dass ich vom Wipfel bis zur Wurzel
so voll mich fühl wie eine Stirn.

Ich müsste zwanzig Arme haben,
damit ich diese Früchte pack
und allesamt als Göttergabe
in meine Musentruhe sack.

Und wenn ich nun zum nächsten griffe
und endlos sich die Flut ergießt?
Ach, die Natur kennt da so Kniffe –
an mir sich niemand überliest!

Beim dritten Gläschen, müsst ihr wissen,
ist er auch schon vorbei, der Spuk.
Dann bin ich reif fürs Ruhekissen –
und mit mir der Gedankenflug.

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