Wieso hab ich denn heut vergessen
das Flämmchen, das zum Träumen reizt?
Hab sonst doch, kaum am Pult gesessen,
die Kerze erst mal angeheizt!
Muss als Symptom ich das nicht werten,
dass mein Gedächtnis kollabiert
und sich auf der Erinnrung Fährten
schon die und jene Spur verliert?
Werd jedenfalls im Blick behalten,
wie’s weitergeht mit dem Malheur –
ob ich zum Eisen schon, zum alten,
ob ich zum Schrott bereits gehör.
Wobei, das gilt’s zu überlegen,
man selbst womöglich gar nicht spürt,
wenn auf des Hirns gewundnen Wegen
es immer wen’ger Lasten führt.
Verlässlicher will mir da scheinen,
der Schreibkunst auf den Zahn zu fühln
und zwischen Versfuß-Strophenbeinen
den goldnen Auswurf aufzuwühln.
Solln mir die Musen doch orakeln,
ob wohlgeritten Pegasus
oder, den Zaum ihm abzutakeln,
ich runter von der Mähre muss.
Mag der Parnass höchstselber richten,
was meinem Urteil sich entzieht –
belauschen, wägen und gewichten:
So liegt mein Schicksal denn im Lied.