Nicht zu übersehen

Nicht zu übersehenDie Weite macht’s, die pure Weite,
dass gern man ihm sein Auge leiht,
weil es in Länge und in Breite
unendlichmal Unendlichkeit.

Und schwappt in namenlosen Wogen,
die so wie Eier gleichgebaut,
als wär sein Buckel überzogen
mit einer flüss’gen Gänsehaut.

Die oft indes auch stärker wallen,
wenn Sturm sie beim Schlafittchen fasst,
sich gar zu Monsterbrechern ballen,
die höher als der höchste Mast.

Und dennoch sich vom Grau nicht lösen,
dem zwillingshaften Einerlei –
ob sie nun toben oder dösen,
behalten sie ihr Konterfei.

Zudem kann man es überschauen,
hat freie Sicht auf ganzer Front.
Kein Grund, um drauf was zu verbauen,
nur Brache bis zum Horizont.

Doch wer wird mehr als Blicke wagen
auf dieses schwankende Parkett?
Nur Möwen ihre Schnäbel schlagen
ins küstennahe Fischbankett.

Und hier vom Hafen um die Ecke
die Dampfer gehen da auf Schicht –
doch immer nur ‘ne kurze Strecke,
das Ufer immer schön in Sicht!

 

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