Notwendiger Nachsatz

Notwendiger NachsatzDer gute Vorsatz war vorhanden,
die Sache heute durchzuziehn,
und ich recht zeitig aufgestanden,
nicht zu verpassen den Termin.

Es würde wieder warm und trocken
und war schon deshalb Grund genug,
dass ich den schmalen Kranz von Locken
zur Lüftung durch die Winde trug.

Behördengang. Doch ohne Schrecken.
Kein Übermaß an Wartezeit.
Nur einmal kurz die Nase stecken
in den Geruch der Amtlichkeit.

So schwang ich mich auf meine Sohlen
wie zu ‘nem heitren Wandertag,
um ‘ne Beschein’gung abzuholen,
die sicher schon im Körbchen lag.

Schon hatt ich hinter mir geschlossen
die Pforte, die zum Ufer führt,
als einen Hagel von Geschossen
im Lendengürtel ich verspürt.

Wie angewurzelt blieb ich stehen,
die kleinste Drehung machte Pein;
vom Scheitel runter zu den Zehen
durchzuckte mich das Zipperlein.

Das Weitre könnt ihr euch ja denken:
Mir ging’s wie einst auf der Chaussee
den Ameisen – ich musst mir schenken
den Rest der Reise. Tat das weh!

 

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