Schlafökonomie

SchlafökonomieDu hast den Teller leergegessen,
den letzten Bissen weggeputzt
und darfst dich nun mit Wesen messen,
die stets den Mittagsschlaf genutzt.

Macht Spaß, die Beine auszustrecken,
dass man die Sofalehne spürt,
und sich wie ’n Dachs im Bau zu recken,
der Schlummer nur im Schilde führt.

Gibt es ein größeres Behagen
als dies, das die Natur uns schenkt?
Sich kurz mal in die Büsche schlagen,
in seichte Träume nur versenkt?

Das A und O: Den Wecker stellen.
‘ne halbe Stunde ist erlaubt.
Denn in den „Widrigenfalls-Fällen“
uns Morpheus in die Arme raubt.

Da kann ich aus Erfahrung sprechen.
Bin öfter schon mal eingenickt,
wenn wo auf weichen Liegeflächen
kein Zeiger mir die Zeit getickt.

Nehmt dies wie Salomonis Sprüche
als schlichte Lebensweisheit hin –
als Moritat aus meiner Küche,
die Mörderisches nicht im Sinn.

Ich will’s zum Dogma nicht erheben
mit Siegel päpstlich und mit Brief –
wenn hundemüde auch soeben,
weil ich, wer weiß, tagsüber schlief?

 

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