Sich finden

Sich findenIm Kosmos nur ein Häufchen Erde,
das um ‘nen dicken Brocken schwirrt,
auf Füßen nicht und nicht zu Pferde,
doch wie der Blitz und unbeirrt.

Und in dem Chaos nicht zu orten,
das der Verstand noch nicht kartiert,
weil weit er vor den letzten Pforten
wie Sisyphus den Mut verliert.

Dass nun zu Pluto schon geflogen
‘ne Linse mit besondrem Schwung,
heißt: um die Ecke bloß gebogen,
heißt: kosmisch nur ein Katzensprung.

In diesen ungeheuren Weiten,
die selbst das Licht mit Müh durchmisst,
in diesen ungeheuren Zeiten,
wo keine Gegenwart mehr ist…

Woher den Optimismus nehmen,
man hätt wer weiß was schon erreicht –
vielleicht wird man sich einmal schämen,
dass man dem Floh im Tümpel gleicht.

Triumphe in die Welt trompeten
aufgrund der langen Himmelfahrt?
War doch nur ‘n Auf-der-Stelle-Treten,
geräuschvoll nach Flamenco-Art.

Doch wie bei solchen Dimensionen
ich selbst mich richtig adressier?
Ganz leicht: Wo immer wir auch wohnen,
wir finden uns ja immer hier.

 

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