Später Ausritt

imagesQZ8J0EF1Schon wird die Stille dichter
um Straße und um Haus.
Am Himmel erste Lichter.
Der Abend klimpert aus.

Ich schnapp mir die Latüchte,
was meine Kerze ist,
und ziehe wieder Früchte
auf meinem Geistesmist.

Will heißen, ich beharke
hier meines Blatts Geviert,
auf dass es große, starke
Gewächse mir gebiert.

Das übliche Ambiente.
Die Küche Klause mir
als Schmiede der Talente
und Musenjagdrevier.

Und Nektar soll beflügeln
die Fantasie, die faul,
sie fesseln nur mit Zügeln
an Pegasus, den Gaul.

Als Basislager, glaube
ich, gut wie irgendwas –
mit Tupper und mit Traube
am Fuße des Parnass.

Jetzt nur noch rauf zum Gipfel.
He, ihr im Göttersaal,
gleich hab ich euch beim Zipfel,
den Lorbeer holt schon mal!

Ach, alles nur Schimären,
entrückt und erdenfern.
Den Aufstieg wird man wehren
dem grünen Möchtegern.

Wie kann ich sie besiegen,
die Schwestern, die mich scheu’n?
Wenn sie auf sonst nichts fliegen –
vielleicht auf Strophe neun?

 

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