Heut dacht ich, dass ich mal erkunde
‘ne Gegend, die mir unbekannt,
und drehte also meine Runde
gezielt in Richtung Stadtteilrand.
Den Friedhof wollt ich nämlich suchen,
der jener Reisenden Quartier,
die ihre letzte Kreuzfahrt buchen
im Kirchlein gegenüber hier.
Doch dann die übliche Geschichte,
wenn man ‘ne Örtlichkeit nicht kennt:
Man kriegt ein Schildchen zu Gesichte
und dennoch in die Irre rennt.
Zur Auswahl viele Wege standen,
doch ging ich stets dem falschen nach,
den Hügel hoch, die Kräfte schwanden,
bis mir das Chassis schier zerbrach.
Nicht eine Spur von Gottesacker.
Ich wieder runter und zurück.
Es dämmerte und Sterngeflacker
bezog den Himmel Stück für Stück.
Indes von oben aus betrachtet
dem Auge nichts so leicht entrinnt:
Da lag er, nach dem ich geschmachtet,
fast da gleich, wo der Weg beginnt!
Und dennoch erst erreicht am Ende
‘ner mühevollen Wanderschaft.
Wär ich Poet, wenn ich’s nicht fände
in höchstem Grade sinnbildhaft?