Kaum bist du vor die Tür getreten,
erfasst dich schon ein eis’ger Schwall
wie ein Ganove, ungebeten,
kaltblütig zu ‘nem Überfall.
Fünf Uhr mal grade angebrochen,
doch finster ist es wie die Nacht.
Die Kälte kriecht dir in die Knochen,
hast du drei Schritte erst gemacht.
Die finden kaum sich auf dem Wege,
dem unbeleuchteten, zurecht.
Hier eine Wurzel, da ‘ne Schräge,
im Dunkeln wandert es sich schlecht.
Indessen wundersamerweise
kein Fluch sich deinem Mund entringt,
da überall auf deiner Reise
ein Lichtlein dir entgegenblinkt.
Hier sieht man es als Sternenhaufen
in einen Gartenbusch gebannt,
da locker als Girlande laufen
hoch oben wo am Söllerrand.
Und dort, wie es mit mattem Scheine
aus einem Stubenfenster glüht,
dass in des Hauses heil’gem Haine
den Abendfrieden es behüt.
Derart, den Kragen hochgeschlagen,
die Hände im Jackett verstaut,
lässt sich die Witterung ertragen,
die solche goldnen Brücken baut.
Und hast du deine Tour beendet
ein knappes Stündchen später nur,
wird gegenläufig nun verwendet
der Sohle unsichtbare Spur.
Zurück durch diese Lichtbordüre,
die zaubrisch deine Schritte säumt,
bis kurz sich vor der Eingangstüre
der Wind zum letzten Male bäumt.
Du spürst, wie er nach deinem Nacken
erneut mit frost’gen Fingern fischt,
doch eh sie ihn noch richtig packen,
bist du ins Haus ihm schon entwischt.
Musst du nun als Tribut ihm zahlen
Verzicht auf weihnachtliches Flair?
Wie schön doch auch die Lichter strahlen
am Bäumchen hier im Flur parterre!