Längst Mitternacht schon überschritten,
und immer noch bläht sich der Wind.
O die wir tags den Sturm gelitten,
wie müde seiner wir nun sind!
Wo immer er ein Opfer findet,
sei es ein Blatt, ein Hälmchen nur,
er peitscht’s, bis es sich krümmt und windet
wie ‘n armes Schwein in der Tortur.
Und viele, die’s nicht überleben:
Was matt und welk schon im Geäst,
bleibt da nicht länger schwächlich kleben –
ein jäher Stoß gibt ihm den Rest.
Vom Himmel ist kein Licht zu hoffen;
betongrau schirmt ihn eine Wand
Gewölk, die nirgends richtig offen
fürn Blick auf Sterne und Trabant.
Doch immerhin ist das Gelärme
der Straßen endlich abgeflaut:
Motorgebrumm der Autoschwärme,
der Harley dumpfer Macho-Laut.
Man kann ein bisschen sich besinnen,
auf Kerze und Bordeaux gestützt.
Ein Käfig gleichsam dies hier drinnen,
den Mr. Faraday mir schützt.
Mag die Natur die Ihren strafen,
ich leide deshalb keine Qual.
Vielleicht werd ich nicht ruhig schlafen,
doch sicher schlaf ich allemal.