Die Hitze geht mir auf den Sack.
So was von Sommer kann’s mir schenken.
Bin fertig fast mit Büx und Jack
und durch mit allen Kaltgetränken.
Des Morgens, frisch mit Nass besprengt,
sieht man zum Arbeitsplatz mich schleichen,
und da die Sonne noch nicht sengt,
komm hin ich, ohne durchzuweichen.
Doch kaum schließt sich die Fahrstuhltür,
da bricht es mir aus allen Poren.
’ne schwüle Soße ist das hier,
um Saunawürste durchzuschmoren.
Und im Büro der nächste Schlag:
Die Luft vibriert in lauen Schwaden.
Das Hemd, das ich am Leibe trag,
geht für den Rest des Tages baden.
Achteinhalb Stunden Quälerei.
So lange heißt es auszuhalten
in diesem lauwarm-losen Brei,
dem Killer aller Bügelfalten.
Dann Feierabend, heiß ersehnt,
Erlösung endlich von den Leiden!
Doch draußen, wo ich Wind gewähnt,
‘ne Wand von Wärme, dick zum Schneiden!
Die erste Tat am heim’schen Herd:
Vom Rumpf herunter die Kompressen –
und dann zur Dusche, die bewährt,
erquickender das Fell zu nässen.
Danach knips ich das Radio an
und lass vom Wetter mir berichten,
denn, Mensch, es muss doch irgendwann
die graue Brühe sich mal lichten!
Der Sprecher sprüht wie immer Charme
und tiriliert in höchsten Tönen:
“Auch morgen wird uns herrlich warm
die Sonne wieder schön verwöhnen“.
Na, danke für ‘ne Herrlichkeit,
die wir mit saurem Schweiß begleichen.
„Des einen Freud, des andern Leid“ –
dies Motto aus dem Rundfunk streichen!