Die Könige in alten Zeiten.
die wussten sich noch anzuziehn,
sie liebten solche Kostbarkeiten
wie Purpur oder Hermelin.
Und was an Goldgerät sie brauchten,
um ihre Macht zu demonstriern,
das ließen diese Top-Erlauchten
mit Edelsteinen reich verziern.
Indes der Bauer auf der Weide
mit Mühe seine Kuh genährt,
hat jener Säcke voll Geschmeide
den Favoritinnen verehrt.
Ja, noch bis heute ist im Schwange
der Spruch, den man nicht leicht vergisst,
dass nächtlich er bei starkem Drange
in einen goldnen Topf gepisst.
Die große Neigung zu Karfunkeln
ist heute keineswegs passé,
und manche Maid trägt, hört man munkeln,
Millionen überm Dekolleté.
Wer aber kann sich so was leisten?
Nicht jeder ist ein Geldmagnat.
Darum begnügen sich die meisten
mit einem Talmi-Surrogat.
Doch muss das immer lose hängen
wie Obst von Arm und Hals und Ohr?
Ist das, zumal bei größren Mengen,
nicht eher lästig als Dekor?
Kann dir genauso gut nicht schmücken
den Leib ein findiger Artist,
ihm einen Stempel aufzudrücken,
der absolut einmalig ist?
Dann lass dich mit ‘ner Nadel ätzen
von einer Hand, die kompetent,
und ohne diese zu verletzen,
dir Muster in die Pelle brennt.
In tausend Ängsten schwebt der Reiche,
dass jemand seine Klunker klaut.
Dir drohn nicht solche Schelmenstreiche –
du trägst dein Schmuckstück in der Haut.