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Ausweg

AuswegAn allen Ecken, allen Enden
macht sich in Fetzen Schnee noch breit.
Noch hält die Erde nicht in Händen
des Frühlings bunt geblümtes Kleid.

Der Frost hat noch mal zugeschlagen
mit winterlicher Urgewalt –
wie’n Boxer in des Gegners Magen,
genauso tückisch und so kalt.

Er bläst mich durch die morschen Ritzen
des Altbaus so verbissen an,
dass ich am Ende nur noch flitzen
und dicke Socken holen kann.

Er treibt mir Schauer übern Nacken –
verbrannte Erde: Gänsehaut,
dass vom Genick bis zu den Hacken
es vor dem Knochenmann mir graut.

Er lässt mich Trost im Roten suchen,
dass er die Glieder mir durchglüh –
und mit ‘nem spött’schen „Pustekuchen!“
mein Musenpferd ich ent’re: Hüh!

Das hat ‘ne wärmende Schabracke
und Hufe, die mit Spikes bestückt,
so dass die klirrende Attacke
dem Sibirjaken hier missglückt.

Um zum Parnassus aufzusteigen,
ist immer irgendwo ein Pfad.
Man muss sich nur geduldig zeigen,
dann geht es aufwärts, Grad für Grad.