Ob Singspiel, Oper, Oratorium,
ob Operette und so fort,
mit stimmgewaltigem Brimborium
spielt die Kapelle hier an Bord.
Das dröhnt, tamtam, durch alle Wände
und geht dem Ohr durch Mark und Bein,
dass man entnervt erkennt am Ende,
nur Kunst kann so gewaltig sein.
Zumal ja auch die Zeiten passen
wie bei der Sphinx und Ödipus –
um acht den Vorhang steigen lassen,
um zehn Uhr dreißig aus und Schluss.
‘ne weitre Ähnlichkeit zur Bühne:
An keinem Tage wird pausiert,
auf dass nicht Mutter Mnemosyne
miteins den Faden noch verliert.
Vielleicht würd es mir gar gefallen,
was sich da über mir vollzieht,
würd ’s auch im Auge widerhallen
als ein Spektakel, das man sieht.
Doch hock ich wie in der Antike
vor so ‘nem „Mauerschau“-Filou:
„Da spielt sie“, schreit er, „die Musike!“ –
den Rest denkt bitte euch dazu.
Es scheint, dass hier die Künste liegen
in nachbarlichem Widerstreit –
der oben lässt die Töne fliegen,
der unten still die Zeilen reiht.
Nun, jeder soll sein Pferdchen reiten
mit straffem Zügel oder lax:
Für Musen sind es goldne Zeiten –
vor allem auch dank Ohropax.