Meist fühlt der Mensch sich in der Masse
geborgen und voll akzeptiert –
da seht, wie an der Stadionkasse
er in der Schlange sich verliert!
Und dann erst auf den harten Bänken,
wo Körper sich an Körper schmiegt,
um seine Augen ganz zu schenken
dem Heimteam, das natürlich siegt.
Nicht anders, wenn die Pop-Ikonen
das Volk versammeln zum Konzert,
dass von gefühlten Millionen
die Wiese vor der Bühne gärt.
Und auf den großen Rummelfesten,
wie hoch, oha, geht es da her,
da wimmelt es nur so von Gästen
und statt der Biene tanzt der Bär!
Doch auch die in Parkett und Rängen
goutieren meist des andern Näh
und in Theaterpausen drängen
sich gern zum Freak im Foyer.
Am Ende noch die Kirchengänger,
„Gemeinde“ traulich tituliert,
die selbst noch bei ‘nem Rattenfänger
getrost im Zuge mitmarschiert.
Doch hat die Nähe ihre Tücken,
wie grade heute sich erweist –
sie baut ‘nem Schädling goldne Brücken,
der gern zu andern Ufern reist.
Da musss auf einmal Abstand halten
das ausgemachte Herdentier,
dass, diesen Burschen auszuschalten,
es sich vom Nächsten isolier.
Wie lange, weiß kein Schwein zu sagen.
Noch eine Weile jedenfalls …
Mir scheint, ‘s ist eine von den Lagen,
da fiel man Satan um den Hals.
Doch fähig ist der Mensch zu lernen,
wenn es um Leib und Leben geht;
er kann vom andern sich entfernen –
und enger ihm zur Seite steht!