Tagesrückblick

TagesrückblickSchon wird es Zeit, Bilanz zu ziehen.
Es bleibt nichts weiter mehr zu tun.
Die Uhr tickt. Die Sekunden fliehen.
Ich sehne mich danach zu ruhn.

Bemühe mich, zurückzudenken.
Wie war das noch von Anfang an?
Genauer, als ihr Licht zu schenken
dem Tag die Sonne grad begann?

Erwachend fing ich an zu leben.
Gewahrte meine Leiblichkeit.
Ihr galt es wieder nachzugeben.
Sie wollte Brot zu jeder Zeit.

Um dieses also zu bekommen,
macht ich zum Lohnerwerb mich auf.
Das hat die Hälfte mir genommen
vom heut’gen lichten Sonnenlauf.

Dazu die üblichen Geschichten,
wie man sie Tag für Tag so hat:
Rechnungen und Reklame sichten,
‘ne Birne wechseln, 40 Watt.

Und, in homöopath’schen Dosen,
Momente, die vergnüglich warn:
Ein hübsches Köpfchen zu liebkosen,
was Leckeres im Topf zu garn.

Bei einem Buche zu verweilen
so hingegeben wie entspannt,
in andre Welten zu enteilen
mit ihr, die blättert, Hand in Hand.

Ich glaube, mehr ist nicht gewesen.
Und schon der Abend wieder da!
Zeit, diese Rebe noch zu lesen:
„2008. Italia.“

Das Tröpfchen trink ich noch zur Neige,
dann lösch ich überall das Licht.
Ich geh, ich schlafe, und ich schweige.
Nicht jeder Tag ist ein Gedicht.

 

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