Teilweise still

Teilweise stillNoch ist der Tag nicht ausgeklungen,
obwohl das Ende schon in Sicht.
Die Stille hat sich eingesungen
und nur mit einer Stimme spricht.

Wie’n Gleis, das längst nicht mehr befahren,
verliert im Nichts sich der Asphalt.
Am Kirchlein drüben offenbaren
die Türen ihre Schließgewalt.

Wir müssen nicht am Frieden sparen.
Grad abends herrscht da Überfluss.
Genauso wie an Essenswaren
von Nudeln bis zum Negerkuss*

Auch steht uns ständig zu Gebote,
was an Getränken so gefällt;
zum Beispiel Wein wie dieser rote,
der heute mir die Stange hält.

Und Sonne satt an jenen Tagen,
die unter Winter hier firmiern,
befördert nur das Wohlbehagen,
am Fuß von Palmen zu spaziern.

Am Meer, das raunend sich und rauschend
aufs willenlose Ufer wälzt
und, sich zu flachen Bogen bauschend,
mit schaum’gen Borten es bepelzt.

Dies muss der einz’ge Eindruck bleiben,
denn Finsternis ist seine Fracht.
Ob darin wohl auch Boote treiben,
Vertriebene in Flut und Nacht?

*Aus ethischen Gründen geschwärzt.

 

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