Unsere Preiszeit

Unsere PreiszeitEs ließ sich leider nicht vermeiden,
ich musste noch mal runter heut,
um die Regale zu beweiden,
wo Lebensmittel ausgestreut.

Des Fortschritts wesentlicher Träger
scheint mir der Supermarkt zu sein,
seitdem als Sammler wir und Jäger
die Beute selber brachten ein.

Jetzt liegt gehäuft an Ort und Stelle,
was man an Nahrung täglich braucht;
man jagt nicht Mammut und Gazelle
und ist weit weniger geschlaucht.

Auch rennt man nicht mehr Stund um Stunde,
bevor der Spieß sich endlich dreht.
Am meisten opfert noch der Kunde
an Zeit, der in der Schlange steht.

Doch auch dies nützliche Verfahren,
es hat natürlich seinen Preis:
Berappen muss man für die Waren,
und immer mehr, wie jeder weiß.

Und mancher muss da schließlich passen,
der seinen Brotkorb höher hängt.
Das Nötigste nur für die Massen,
der Rest fürn Klüngel, der sie lenkt!

Vielleicht war das mit Selberjagen
im Grunde doch ganz sinnvoll schon –
denn im Glazial, würd ich mal sagen,
sprach noch kein Schwein von Inflation!

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