Der Lederball: Ein zähes Wesen,
das kugelig in sich gekehrt.
Geduldig. Still. Doch auserlesen,
dass man es tausend Tritte lehrt
Von flinken Füßen zu erleiden,
die ausgesprochen derb beschuht,
dass er auf kurz geschnittnen Weiden
sowohl mal fliegt als auch mal ruht.
Doch nicht, dass konsequenterweise
in eine Richtung man ihn stieß,
nein, kreuz und quer geht seine Reise,
als ob ein Wirbelwind ihn blies!
Dabei auch rückwärts, wo man eben
ihn fix nach vorne noch gekickt.
Könnt er nur die Facetten heben,
er hätte längst schon durchgeblickt!
Oft schlägt man ihn mit größrem Schwunge,
damit es Höhe ihm verleih.
Zum Glück hat er ‘ne Pferdelunge
und ist auch völlig schwindelfrei.
Bisweilen kriegt er eine Pause.
Dann spürt er wen’ger Widerstand
und, wie ein Fisch im Meer zu Hause,
ein Netz um seinen Bauch gespannt.
Es könnte gut auch dazu passen,
dass er ein Tosen dann vernimmt,
als würd ein Sturm die See erfassen,
in der er wie ein Korken schwimmt.
Man prügelt schließlich noch ‘ne Weile
verbissen wieder auf ihn ein,
bis er zum Ende seiner Keile
ermüden fühlt das Täterbein.
Dann lässt sich bald ein Pfiff vernehmen,
der gleich in Jubel untergeht.
Nun muss er sich nicht länger grämen,
dass man ihm noch eins überbrät.
Er wird dies Spiel wohl nie begreifen.
Und wenn: Ihm fehlt die Macht des Worts.
Er fühlt nur seinen Hals, den steifen.
Ein wahrer Märtyrer des Sports.