Vor Mitternacht

Vor MitternachtNun denn, so ist des Tages Reise
beinahe schon vollbracht.
Doch diesmal wohl auf andre Weise?
Das haste dir gedacht!

Der alte Trott, die alten Riten.
Kein Stern vom Himmel fiel.
Sie hatte wieder nichts zu bieten
als Pamp und Pappenstiel.

Das Beste waren noch die Flocken,
die wirbelten so frei,
dass ich beim schönsten Stubenhocken
gewollt, ich wär dabei.

Das andre musst ich selbst besorgen.
Und faul wollt ich nicht sein!
Drum flog ich, Lyrik mir zu borgen,
hinauf zum Musenhain.

Doch wird’s für diesen Tag auch reichen,
dass man ihn nicht vergisst?
Ein klitzekleines Markenzeichen?
Ein Fähnlein, das man hisst?

Ich weiß nicht, ob dies Lied gelungen,
ob Unsinn Blüten treibt –
doch hab ich es mir abgerungen.
O dass die Kampfspur bleibt!

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