Wieder Streit

Wieder StreitIst erst die Liebe mal erkaltet,
entflammt sie meistens Bitterkeit,
und im verstörten Herzen waltet
die Asche einer süß`ren Zeit.

Doch die vulkanisch einst gewesen,
noch immer so von Funken schwirrt,
dass manche Frau dadurch zum Besen
und mancher Kerl zum Ekel wird.

Ihr ahnt schon, dass ich diese Zeilen
nicht ohne Not dahingeschmiert
und dass Erlebnisse dran feilen,
die jüngst mir selber erst passiert.

Doch ehe wir nun weiterwandeln,
erbitt ich eure Diskretion –
denn grad von meinen Nachbarn handeln
die Verse hier in dem Sermon.

O.k., ihr wollt darüber schweigen:
Ich danke euch und fahre fort.
Um ihre Meinung sich zu geigen,
falln sie beständig sich ins Wort.

Heißt: In des Weibes helles Keifen
mischt sich des Mackers Unverstand,
zu brummig, jemals zu begreifen,
was sie an ihm zu tadeln fand.

So geht das dann aus voller Lunge,
ich hab nicht auf die Uhr geschaut,
bis endlich Müdigkeit der Zunge
ihn übermannt, sie überfraut.

Von Herzen wünsch ich ihnen Frieden,
aus Egoismus nicht zuletzt,
weil mir die Gabe nicht beschieden,
zu grübeln, wenn es faucht und fetzt.

Im Übrigen würd ich beschwören,
dass wenn`s um Leidenschaften geht,
der Sinn genau herauszuhören,
auch wenn das Wort man nicht versteht.

Dies scheint mir sicher zu beweisen,
dass nicht rein geografisch nur
Europa als geeint zu preisen –
nein, auch als eine Streitkultur.