Was tun, wenn die Gefühle wallen?
Ich denke hin, ich denke her,
ich höre sie im Busen lallen,
von Liebe ihre Zunge schwer.
Ist alles noch so schrecklich vage,
so höflich heilig ungewiss –
o dass er an ihr selber nage,
der Zahn der Zeit mit kühnem Biss!
Und diese wie im Fluge schwinde,
das Morgen mir entgegeneil’
und in die alte Eichenrinde
das Herz ich ritze mit dem Pfeil!
Ihr müsstet sie gesehen haben!
Die Haselaugen, das Gesicht!
Und ihre Haare, schwarz wie Raben,
die sie zum lust’gen Zöpfchen flicht!
Dazu die Stimme – wollt ihr hören?
So sanft und so verständnisvoll.
Die wäre treu, das will ich schwören
ganz offen hier zu Protokoll.
Doch langsam mit den jungen Pferden –
so weit ist es noch lange nicht!
Mir soll nicht Fantasie gefährden
des Daseins ungetrübte Sicht!
Was ist denn da schon groß gewesen?
Bausch ich Banales nicht nur auf?
Sie: Freundlich lächelnd hinterm Tresen.
Ich: Netter Herr beim Kuchenkauf.
Und dabei soll man sich was denken?
Ist das Natürlichste der Welt!
Zum andern: Warum Blicke schenken,
die Küssen gleich hervorgeschnellt?
Warum so sichtbar darauf achten,
dass sie allein sich um mich dreh,
wo dienstbar doch Kollegen schmachten,
die näher mir am Portepee?
Ach, diese tausende Facetten
des Spiels, das sich um Liebe dreht!
Wenn wir doch tausend Leben hätten,
dass eine nur man je versteht!
Ich gehe mich jetzt schlafen legen,
gewiss zu neuer Träumerei.
Und seht … sie kommt … eilt mir entgegen …
die Arme weit … an mir vorbei!