Mir scheint, bin wieder mal der Letzte,
der hier im Hause noch nicht ratzt.
Wo eben die Musik noch fetzte,
allein mein Plastikpinsel kratzt.
Ja, der Poet in seiner Kammer –
an sich schon ein poetisch Bild,
vor allem, kommt dazu der Jammer,
der seinem Dichterelend gilt.
Doch kann mit Letztrem ich nicht dienen,
denn meine Klause hat Komfort.
Von Sonne winters noch beschienen,
durchglüht sie auch ein Heizungsrohr.
Der Wind pfeift mir nicht durch die Ritzen,
das Dach ist dicht und „waterproof“;
ich kann hier warm und trocken sitzen
und notfalls so, wie Gott mich schuf.
Und muss auch keinen Hunger leiden,
nach harten Krusten mich verzehrn,
kann Supermärkte stets beweiden,
von ihren Früchten mich zu nährn.
Poetisch ist wohl nur die Stunde –
da ganz in Schweigen liegt die Welt
und aus der Seele stummem Munde
noch hier und da ein Verslein fällt.
An den Kriterien gemessen
erring ich Ehre nie und Ruhm.
„Hat ‚warm und trocken‘ stets gesessen!
‘ne schöne Kunst – aus Spießertum!“