Ein Kriegsherr, dem Gewalt gegeben
gleich Göttern über Tod und Leben,
dem nützt auch Clausewitz nichts mehr,
zieht Hades ihn aus dem Verkehr.
Gewiss aus Fleisch und Blut geboren
und nicht aus härt’rem Material,
doch von den Zeh’n bis zu den Ohren
gleichsam erstarrt: der General.
Stocksteif sein sämtliches Gebaren,
ob er den Leib, den Geist bewegt.
Sein erster Grundsatz: Haltung wahren.
Wie einer, der ‘nen Panzer trägt.
Dabei scheint von ihm auszugehen
‘ne ruhig-überlegne Kraft –
doch ohne Wärme zu verstehen,
metallisch und maschinenhaft.
Ihm untersteht in großen Haufen
der Jugend wallend frisches Blut.
Das lässt er mit den Feinden raufen
um Werte so wie Geßlers Hut.
Er muss sich in den Dreck nicht wagen,
liegt ohne Läuse im Quartier
und bürstet sich vom Spiegelkragen
ein letztes Stäubchen da und hier.
Auch wenn Chronisten später schreiben,
die Lage war längst aussichtslos,
lässt er sie ins Verderben treiben,
die halb noch in der Mutter Schoß.
So ist er denn ein Held geworden,
wie’s möglich nur in großem Stil:
durch hunderttausendfaches Morden.
Und wär doch einer schon zu viel.
Wem aber solche Macht gegeben,
dass vor ihm alles bleicht und bebt,
wie anders dass sein Tun und Streben
ihn jedes Maßes auch enthebt!
Ja, diese Machtvollkommenheiten,
sie machen seine Seele blind –
er glaubt sich Seit an Seite schreiten
mit Wesen, die unsterblich sind.
Und wie er wieder einmal kläffte
und kommandiert’ mit breiter Brust,
erlag im Vollbesitz der Kräfte
er eines Virus Kampfeslust.
Der grade noch die Himmelsscharen
sich in Gedanken unterstellt,
ist kläglich jäh hinabgefahren,
zu ruhn auf einem Gräberfeld.
Man hob ihn in den Leichenwagen
und schlug den Weg zum Friedhof ein.
Er durfte alle Orden tragen.
Der Tod wird schwer beeindruckt sein.