Spaziergang am Spital

Spaziergang am SpitalNur in der Bude Trübsal blasen?
Ein kleiner Rundgang ums Spital!
Putzmunter mümmelten da Hasen
(Kaninchen! Aber reim das mal!).

Der Weg lag wunderbar im Schatten,
die Linden dichtbelaubt: August!
Die hohen Stämme zu begatten,
umhalste Efeu sie voll Lust.

Passanten kamen mir entgegen,
Patienten auch, noch leicht lädiert,
mit Schritten, schlurfenden und trägen,
und mit Bandagen ausstaffiert.

Oft saßen diese auch auf Bänken,
die längs des Hospitals gereiht,
um einer Krankheit zu gedenken,
die schon vom Bettenzwang befreit.

Und immer wieder mir zu Füßen
‘ne Amsel flink im Trippelschritt,
ganz dicht und ohne Angst zu büßen
ihr Zutraun mit ‘nem Hackentritt.

Ich glaub, dass kaum ein Weg sich findet,
der friedlicher und stiller wär,
obwohl zwei Adern er verbindet,
gewichtig für den Stadtverkehr.

(Das alte Bild von der Oase
inmitten einer Wüste X
schafft optisch immer noch Emphase,
und ich bedien mich dieses Tricks!)

Ein kurzes Glück, doch tief genossen.
Nach Hause mit gelöstem Gang,
die Wohnungstüre aufgeschlossen,
die quietschend in den Angeln schwang.

Was störn mich die profanen Wände,
die Bleibe hier im Mietgeschoss?
‘n Katzensprung nur zum Gelände,
dem heil’gen des „Asklepios“!

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