Auf alten Pfaden

Auf alten PfadenEin Wetterchen für Exkursionen
war das ja heute grade nicht,
doch meinten wir, es würd sich lohnen
der Preis, den unser Ziel verspricht.

Wir also im Geländewagen,
der nicht viel fragt nach dem Parcours,
mit Diesel im gefüllten Magen
ab in die bergige Natur.

Der Aufstieg ging in Serpentinen,
dass beinah Schwindel uns erfasst
und die besonders wert uns schienen,
die schönsten Blicke wir verpasst.

Allein je höher wir dann kamen,
war‘s auch mit schlechter Sicht vorbei –
die lichtbedürft‘gen Panoramen
verschwanden wo im Nebelbrei.

Und dennoch glücklich eingetroffen,
wo sich‘s um die Forelle dreht –
die Mäuler standen uns schon offen
im Duft der Spezialität,

Als unsre Plätze wir bezogen
im gut besuchten Gästesaal
und harrten, dass aus Dampfeswogen
der Fisch sich auf den Teller stahl.

Der ließ nicht lange auf sich warten
und füllte ihn von Rand zu Rand,
was in bescheidnen Speisekarten
sich nicht einmal verzeichnet fand.

Mit einem Wort, uns war zumute
wie einem, „dem das Herze lacht“,
als satt wir auf ‘ner Nebenroute
uns wieder auf den Weg gemacht.

Und höher noch die Gipfel ragten
und dichter noch in Dunst getaucht,
dass nach ‘ner Lücke wir uns fragten,
die zur Bewältigung man braucht.

Die kam dann schon beim nächsten Orte,
dem hoffnungsvoll wir zugeeilt,
als Zaffarayas Pass und Pforte,
da wo man die Provinzen teilt.

Zwei polyphemische Pylone
flankierten hier der Straße Lauf
und schlossen nach der Höhenzone
den Weg ins weite Tal uns auf.

Von Menschen kaum ein Lebenszeichen
auf unsrer langen, langen Fahrt.
Verbargen unter Kermeseichen
sie ängstlich ihre Gegenwart?

Passt eher zu den alten Zeiten,
als Hannibal hier vorgerückt
mit Kriegern, die auf Monstern reiten –
wer hätte da sich nicht verdrückt!