Auf Hatz

Auf HatzWas soll ich, Les`rin, von mir schildern?
Du weißt, man wird nicht jünger halt.
Doch immer noch geh gern ich wildern
im museneignen Wörterwald.

Will dir mein Wildpret denn noch munden,
dem Gaumen es noch Kitzel macht,
das auf der Hatz in vielen Stunden
zur Strecke schwitzend ich gebracht?

Gleichwohl, ich werde weiterknallen
und werf die Flinte nicht ins Korn,
mag auch so mancher Fehlschuss fallen –
so schnell ist Polen nicht verlorn.

Soll man es dilettantisch nennen –
ich brech nicht gern was übers Knie.
Doch dann: Dem Verb eins überbrennen,
dem Adjektive, halali!

Am Ende kann ich „Sau tot“ blasen,
häuft sich die Beute Reih in Reih:
Metaphern, Reime, Paraphrasen
und Punkt und Komma gleich dabei.

Und wenn es erst im Topf bereitet,
was Bessres blüht dem Kenner nicht –
Genuss, der zu den Sternen schreitet,
ein Festmahl, sag ich, ein Gedicht!

Das edle Waidwerk möge leben!
Fühlst wie Diana nicht auch Du?
Nun ja, es soll ja Leute geben,
die stört gerade der Hautgout.

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