Bunter Aufmarsch

Bunter AufmarschGrad kam mit Waren schwer beladen
ich aus ‘nem Einkaufsparadies,
als ich von Meister Zufalls Gnaden
auf einen Zug Protestler stieß.

Die bogen brüllend um die Ecke
genau in diese Straße ein,
auf der auch ich noch eine Strecke
marschieren musst, daheim zu sein.

Da lief ich also Seit an Seite
mit einer aufgebrachten Schar
und wusste nichts von jenem Streite,
durch den ihr Herz verwundet war.

Erregte Rufe und Parolen!
Das hallte durch die Häuserschlucht!
Ich stand und lauschte unverhohlen
wie’n Has, verhoffend auf der Flucht.

Erfolgreich. Denn aus dem Skandieren,
das dumpf und rhythmisch ich vernahm,
konnt einen Sinn ich extrahieren,
der mir die Ungewissheit nahm.

So dass sie meinen Beifall fanden,
die Worte, gipfelnd im Appell,
den völkermörderischen Banden
zu gerben das Banditenfell.

Die Fahnen nur dabei mich störten
als ‘ne Couleur, der man sich weiht –
wie buntgescheckt sie sich empörten,
doch keine schlicht aus Menschlichkeit!

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