Dämmerung

daemmerungNoch ist der alte Häuserhaufen,
den ich vom Küchenfenster seh,
gut mit den Augen abzulaufen –
vom Fuße bis zum Dach juchhe.

Und quer bis an die Straßenecken,
die diesem Putz- und Klinkerblock
die asphaltierten Grenzen stecken,
ihn säumen, wie es heißt beim Rock.

Doch wird es nicht mehr lange dauern,
bis dieses bleiche Dämmerlicht
sich von den Wangen löst der Mauern –
und dann ade, du schöne Sicht!

So, damit hab ich euch verklickert,
wann unsereiner dieses schreibt:
Da Wein mir in die Kehle sickert
und Pegasus sein Wesen treibt.

Und „dies vorausgeschickt“ (hier mache
zunutz ich mir den Schriftverkehr
des Parlaments) komm ich zur Sache:
Kein Schweiß seit heute Morgen mehr!

Damit will dunkel ich bedeuten:
Die Temp’ratur fiel spürbar ab –
kein Sturz, kein Grund zum Glockenläuten,
ein Stolpern nur, doch nicht zu knapp.

Die Stirn, die biete ich dem Winde,
den Hals, der endlich nicht mehr spürt
den Kragen, der als feuchte Rinde
wie einen Stamm ihn eingeschnürt.

„Durchatmen“ heißt jetzt die Parole,
wer weiß, wie lange es so bleibt.
‘s ist Juli erst, und reichlich Kohle
hat Helios sich einverleibt!

Grad weil dem Frieden nicht zu trauen,
genieße ich den Status quo.
Die Welt mit kühlem Kopfe schauen
macht richtig unternehmungsfroh.

Schnell weg von dieser Reim-Routine!
Mit einem Satz bin ich im Schuh.
Der kaltgestellten Windmaschine
werf einen letzten Blick ich zu.

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