Die Flaschenuhr

Die FlaschenuhrWas ha’m die Alten nicht erfunden!
Das kommt mir wie ein Wunder vor.
Die Uhr selbst: Alle halbe Stunden
das Unterglas erneut empor!

Genialisch einfach, muss man sagen:
Die Zeit als Wasser, das verrinnt;
Zwei Trichter, die sich überschlagen –
und der Prozess von vorn beginnt.

Genauso kann man Sand benutzen,
der rieselt ja dem Wasser gleich
durch diesen dünnen Einfüllstutzen –
feinkörnig anstatt tropfenweich.

Der Alten Leistung unbenommen,
hab ich was andres ausprobiert –
und so bin ich auf Wein gekommen,
mit dem das gleichfalls funktioniert.

Ja, ihm kann nichts das Wasser reichen,
weil diesen Vorteil er verspricht:
Obwohl die Stunden auch verstreichen,
bedauert man es nicht.

Man ist gelöst und guter Dinge,
statt sich in Wehmut zu ergehn,
dass Chronos mit der Würgeschlinge
am Tunnelende schon zu sehn.

Ach, fast vergaß ich zu erklären,
wie man dies Teil bedienen muss:
Ganz einfach eine Flasche leeren
in kleiner Züge stetem Fluss!

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