Farbenspiel

FarbenspielMehr als ein Witz – ‘ne Katastrophe:
Ein Dichter, der in Wolken fliegt,
geladen hoch zum Musenhofe –
wobei die Tinte ihm versiegt!

Im Anflug auf parnass’sche Ehren,
da Pegasus so schön in Trab,
muss er das Wichtigste entbehren
und bricht die Reise erst mal ab.

Beginnt ‘ne fieberhafte Suche
(„Da muss doch wo ein Stift noch sein!“),
und nach dem üblichen Gefluche
fällt endlich ihm sein Standort ein.

Ich wusst es doch, hier dieser grüne
(„Wieso hab je ich Grün gewählt?“)
verhindert glücklich, dass der kühne
Gedankenflug sein Ziel verfehlt.

Heut muss ich mit dem Griffel leben,
doch morgen, wenn der Mittag graut,
sobald sich meine Lider heben,
wird nach ‘nem blauen ausgeschaut.

Am besten werd ich zwei erwerben,
dass ich auf Nummer sicher geh;
wird sich der eine dann entfärben,
na, wie ich dem ‘ne Nase dreh!

Ob da wohl falsche Töne schwangen
an dieser malerischen Naht?
Nein, offensichtlich gut gegangen –
das erste Lied im Farbspagat!

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