Fast ein schöner Tag

Fast ein schöner TagDas war ein Tag so recht zum Schmusen,
schön warm und gar nicht schwül dabei.
Am blauen Himmel nicht ein Flusen –
blitzblank gefegt wie’n Hirschgeweih.

Die Sonne schickte ihre Schauer
aus goldnen Funken übers Land
mit einer ausgemachten Dauer,
die rosa erst ihr Ende fand.

Auch atmete in ruh’gen Zügen
‘ne leichte Brise unentwegt,
dem Wunsch nach Kühle zu genügen,
den auch der größte Hitzkopf hegt.

Und dann die Bäume und die Blumen –
wie konturiert und farbensatt
in diesem Bad von Lux und Lumen,
das heller war als tausend Watt!

Ja, mehr, als ob die ganze Erde,
ihr höchste Würde zu verleihn,
von einem Ohr zum andern werde
bekränzt mit einem Heil’genschein!

So etwas ist nicht leicht zu kriegen,
da braucht’s ‘nen Sommertag wie heut,
an dem sogar die Harleys schwiegen,
die übers Land sich wohl verstreut.

Rein nichts hat darauf hingedeutet,
dass noch ein Unheil in Verzug –
und dennoch wurd er ausgeläutet
mit Trauer übern Unglücksflug.

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