Goldene Gaben

Goldene GabenHeut ist der Tag der heil’gen Weisen,
der Kön’ge aus dem Morgenland,
die zünftig auf Kamelen reisen,
Vehikeln für den Wüstensand.

Einst kamen Kaspar und so weiter,
von ihrem guten Stern geführt,
ans Ende seiner Strahlenleiter,
wo sie die Krippe aufgespürt.

Und brachten diesem winz’gen Knaben,
der da in Windeln eingerollt,
die stolze Fracht der Königsgaben
von Weihrauch, Myrrhe und von Gold.

Ob diese er zu schätzen wusste,
erscheint zumindest zweifelhaft,
denn Milch war’s, was er haben musste,
den mütterlichen Lebenssaft.

Und auch in seinen Mannesjahren,
wie jedes Kind inzwischen weiß,
verschmähte Güter er und Waren
und sang der Armen Lob und Preis.

Doch hatte er nichts einzuwenden,
wenn man Bedürft’gen etwas gab –
nicht weil sie einst als Kön’ge enden,
doch sonst vielleicht am Bettelstab.

Die kleinen Weisen heutzutage,
die sammeln gehn fürn guten Zweck,
die sind von echtem Königsschlage –
sie haben’s Herz am rechten Fleck!

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