In voller Blüte

In voller BlüteDa ragen, kleine Pyramiden,
sie luftig bunt aus dem Gezweig
der Büsche in den Frühlingsfrieden
von Straßenrand und Bürgersteig.

Und tauchst du ein in diesen Schatten
im eiligen Vorübergehn,
spürst in den Nüstern du den satten,
den schweren Duft noch lange stehn.

Das Lodenzeug, kaum wahrgenommen
in seinem ungeblümten Kleid,
zu Rang und Namen ist’s gekommen,
da Blüten ihm nun aufgereiht.

Wie stolz sie sich vom Blatte heben
und frei im Winde balanciern,
um aller Welt bekannt zu geben,
wo sie als Flieder residiern.

Noch niemals sie vergeblich warben
um Blicke, die mit Freud’ gepaart,
wo alle drei doch ihrer Farben
ganz wunderbar auf ihre Art.

Wer kann sich der Magie entziehen,
die seltsam auch Holunder heißt,
wenn aus den öden Grünpartien
so leuchtend es zum Himmel gleißt?

Nach meines Tags gelinden Mühen
befahl ich endlich mich zu Bett.
Und Träume gingen auf, zu blühen
in Lila, Weiß und Violett.

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