Muße möglich

Muße möglichAuch heute wieder großes Flitzen,
nach rechts, nach links, mit Höllenlärm.
Die Menschheit kann nicht stille sitzen,
vermutlich Treibstoff im Gedärm.

Der wirkt zum Glück nur ein paar Stunden;
und ist die Pulle wieder leer,
läuft träg man, gleichsam angebunden,
in seiner Hütte hin und her.

Na gut, ich will hier gar nicht lästern,
bin ja als Rentner außen vor;
doch früher (leider nicht mehr gestern)
da fuhr auch ich mit dem Motor.

Jetzt seh gelassen ich das Treiben,
in dem als Kork ich nicht mehr tanz;
kann stets bei meinem Rhythmus bleiben
und fühl von Kopf bis Fuß mich – ganz.

Wer soll Befehle mir erteilen,
bekritteln, was ich dicht und denk?
Kann täglich zum Parnassus eilen
mit einem Lied als Gastgeschenk.

Und wo sind sie, mich einzuengen,
die Netze knapp bemessner Zeit?
Von ihrer Maschen luft’gen Fängen
bin wie ein Goldfisch ich befreit.

Wie kommt’s, dass viele Pensionäre
so auf Geschäftigkeit bedacht?
Sie leiden unter ihrer Leere –
da hilft’s, wenn richtig Wind man macht.

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